Großzügiges Erbe macht vorzeitige Verjüngung des Fuhrparks des Rettungsdienstes des Landkreises Barnim möglich
Mit tiefer Bewunderung und Freude können wir über die Inbetriebnahme eines neuen Rettungstransportwagens für den Rettungswachenstandort Finowfurt berichten. Die vorzeitige Anschaffung konnte Dank eines Vermächtnisses von Frau Bärbel Gentsch geleistet werden. Auf Grund dieser großartigen Unterstützung verfügen wir nun über ein weiteres Fahrzeug, welches nicht nur mit modernster medizinischer Technik ausgestattet ist, sondern auch symbolisch für das Vertrauen und den Zusammenhalt unserer Gemeinschaft steht. Der neue Rettungswagen wird einen maßgeblichen Beitrag zur weiteren Stärkung der medizinischen Sicherheit und zum Wohlergehen unserer Bürgerinnen und Bürger leisten.
Wir möchten an dieser Stelle die Großzügigkeit und den selbstlosen Einsatz der Verstorbenen würdigen, die damit den Ort Finowfurt aber auch den Landkreis Barnim für zukünftige Herausforderungen in der Notfallversorgung weiter gestärkt hat.
Frau Gentsch beschloss 2011, nachdem sie vom Rettungsdienstes des Landkreises Barnim von ihrem Wochenendgrundstück am Üdersee ins Krankhaus transportiert wurde, die medizinische Versorgung in der Region unterstützen zu wollen. Dies setzte sie mit einem entsprechenden Abschnitt in Ihrem Testament auch gleich in die Tat um. Nach ihrem bedauerlichen Ableben im Jahr 2022 nahm der Landkreis Barnim dieses Vermächtnis aus dem Testament an und stellte die entsprechenden finanziellen Mittel der Rettungsdienst Landkreis Barnim GmbH zur Verfügung. Diese beschaffte davon, wie im Testament vorgesehen, einen sogenannten Wechselkoffer Tigis N20®SP auf Basis eines Mercedes Benz Sprinter. Das Fahrzeug, das vor kurzem ausgeliefert und durch die Mitarbeiter des Rettungsdienstes für den Einsatzdienst final ausgestattet wurde, geht nun feierlich in den regelmäßigen Dienstbetrieb. Es wird wunschgemäß dauerhaft am Standort Finowfurt stationiert sein.
Der Rettungsdienst des Landkreises Barnim verfügt aktuell über 25 aktive Fahrzeuge und folgt damit den gegenwärtigen Vorgaben des Rettungsdienstbereichsplanes, beschlossen durch den Kreistag Barnim. Auch wenn die Fahrzeugflotte der Rettungsdienst Landkreis Barnim GmbH regelmäßig alle 5-6 Jahre erneuert wird, freuen wir uns über die vorzeitigere Verjüngung des Pools, da jedes der Fahrzeuge rund 60.000 km jährlich zur Absolvierung der rund 46.000 Einsätze auf der Straße unterwegs ist.
HINWEIS:
In der Berichterstattung der Märkischen Oderzeitung (MOZ) wurde entgegen aller anderen Pressemitteilungen dargestellt, dass die Vermächtnisgeberin ihren Entschluss, dem Landkreis finanzielle Mittel für die Beschaffung eines Rettungstransportwagens zur Verfügung zu stellen, davon abgeleitete, weil sie im Jahr 2011 noch mit einem DDR-Fahrzeug der Marke B1000 transportiert worden sein soll. Selbst wenn der Vermächtnisverwalter sich während des feierlichen Übergabetermins gegenüber der Presse so geäußert haben sollte , hätte diese Aussage nach einer kurzen journalistischen Prüfung (Faktencheck) nur als nicht zutreffend validiert werden müssen. Ganz sicher waren 22 Jahre nach der Wende selbst im Landkreis Barnim keine DDR-Fahrzeuge mehr im Rettungsdienst eingesetzt. Das Land Brandenburg finanzierte die ersten Rettungs- und Krankentransportfahrzeuge bereits unmittelbar nach der Wende. Die Johanniter-Unfallhilfe und das Deutsche Rote Kreuz steuerten ebenso erste Fahrzeuge des westdeutschen Standards hinzu und führten nach der Wende zunächst den Rettungsdienst im Landkreis Barnim durch. Seit dem Jahr 2003 hat diese Aufgabe die landkreiseigene Gesellschaft übernommen und hat bereits im Jahr 2004 mit einer grundsätzlichen und vor allem kontinuierlichen Erneuerung des Fuhrparks begonnen, welche bis heute natürlich konsequent fortgeführt wird. Die Empfindung der Vermächtnisgeberin „einer sehr holprigen Fahrt“ mit dem damaligen Rettungswagen ist eher auf das Gebiet des damaligen Notfallortes zurückzuführen. Dieser lag an einem Seegrundstück mit Feldweganbindung, welche auch in einem modernen Rettungswagen nicht ganz ruckelfrei und vor allem geräuschfrei passiert werden können. Auch das mitgeführte, umfangreiche Equipment, welches bei einem Rettungswagen an den Innenwänden verlastet ist, bringt auf solchen Wegen im „Outback“ so das eine oder andere Klappergeräusch mit sich. Dies alles hinterließ bei unserer Patientin sicherlich diesen Eindruck, der dann zu dieser großzügigen Handlung geführt hat.
Allgemeines:
Der Rettungsdienst versorgt Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen. Er wird durch die Patienten selbst oder über Dritte gerufen und über die Integrierte Regionalleitstelle NordOst disponiert. Die Aufgabe des Rettungsdienstes ist es, die Transportfähigkeit eines Notfallpatienten herzustellen und diesen dann in das nächste, geeignete Krankenhaus zu transportieren. Damit möglichst jede Patientin und jeder Patient innerhalb einer bestimmten Hilfsfrist erreicht werden kann, sind die Rettungswagen mit dem dazugehörigen Personal, die gemäß den Vorgaben des aktuellen Rettungsdienstbereichsplanes vorgehalten werden müssen, in Rettungswachen stationiert, die wiederum im gesamten Landkreis taktisch verteilt sind.