Neue Trainingsmethode im Barnimer Rettungsdienst


Die Mitarbeiter des Barnimer Rettungsdienst werden seit einigen Monaten mit einer neuen Trainingsmethode geschult. Dabei kommt ein Simulator, verbunden mit moderner Video- und Tontechnik, zum Einsatz. „Wir können so den Ernstfall nicht nur sehr realitätsnah simulieren, sondern das Training im Nachgang mit den Kollegen ganz gezielt auswerten“, erklärt Thomas Willy, Ausbildungsleiter des Barnimer Rettungsdienstes, die neue Methode. So werde in der Ausbildung eine völlig neue Qualität erreicht.

In den Räumen der Akademie für Gesundheit in Eberswalde werden auf diese Weise die unterschiedlichsten Einsätze nachgestellt. Ein Beispiel: Eine Frau ist bei der Ernte von einem Apfelbaum gefallen. Sie hat eine schwere Beinverletzung und schreit vor Schmerzen. Nur mit einigen Basisinformationen ausgestattet, werden die Retter zu der lebensgroßen und täuschend echt wirkenden Puppe vorgelassen und müssen helfen. „Wir achten darauf, wie unsere Kollegen die gesamte Situation managen, wie sie im Team kommunizieren, wie sie die Diagnose stellen und wie sie Maßnahmen und in welcher Reihenfolge einleiten“, erläutert Willy den Trainingsplan. „Es geht also vor allem um die nicht technischen Fähigkeiten.“ Die Auswertung erfolgt dann direkt im Anschluss am Bildschirm, denn die gesamte Übung wird aufgezeichnet.

„Damit wird ein weiterer Weg zur Qualitätssicherung und Patientensicherheit im Rettungsdienst gegangen“ ist Anita Stahnke, Geschäftsführerin des Rettungsdienstes Barnim, stolz auf das neue Verfahren.  Sie will in den kommenden Jahren noch stärker darauf setzen, denn das Management von Zwischenfällen und Notfällen stellt höchste Anforderungen an die medizinischen Behandlungsteams.

In diesem Jahr haben alle 150 Notfallsanitäter und Notärzte des Barnimer Rettungsdienstes diese Schulung durchlaufen. Jeweils acht Kollegen konnten sich in Zweierteams einen ganzen Tag in der neuen Ausbildungsmethode üben. Bereits im Frühjahr soll es mit den nächsten Trainingseinheiten weitergehen.

Foto: Notfallsanitäter Uwe Wegner (l.) und Notarzt Dr. Michael Gottwald